Scoundrel Days

Scoundrel DaysDas zweite Studioalbum gilt nach einhelliger Meinung zurecht als das beste 80er Jahre Album von A-ha. Einige sagen sogar, es sei das beste Studioalbum überhaupt - u.a. ist auch Morten dieser Meinung (ich selbst setzte es mit "East Of The Sun, West Of The Moon" weitestgehend gleich). Es zeigt sich schon beim ersten Song "Scoundrel Days", dass für A-ha die Devise galt: weniger Pop und mehr Rock. Eine ganz hervorragende Einstellung, die bei "Manhattan Skyline" wohl mit am deutlichsten zum Ausdruck kommt. Aber nicht nur diese beiden genannten Lieder sind erstklassig, sondern beinahe alle restlichen Songs können vollauf überzeugen. Lediglich "Maybe, Maybe" und "We're Looking For The Whales" sind weitestgehend Durchschnitt und können das hohe Niveau des restlichen Albums nicht erreichen. Aber ein in gewisser Hinsicht perfektes Album für jeden Geschmack zu produzieren ist auch fast ein Ding der Unmöglichkeit. Nicht unmöglich sollte es euch allerdings sein, dieses Album zu kaufen - ihr werdet nicht enttäuscht sein. Denn auf "Headlines And Deadlines - The Hits Of A-ha" sind mit "I've Been Losing You", "Cry Wolf" und "Manhattan Skyline" lediglich die drei weltweit veröffentlichten Singles zu finden, so dass sehr gute bzw. bemerkenswerte Songs nur exklusiv auf diesem Album zu finden sind. Zum Schluss noch ein Wort zu den Singles: Es ist für mich absolut unverständlich, warum von dem besten A-ha Album der 80er Jahre im Gegensatz zu allen anderen Alben nur drei Singles veröffentlicht wurden.


Scoundrel Days 
Ein sehr starker Song, der durch Mortens unglaublich kräftigen Gesang und das gewaltige Arrangement besticht. Er verhilft diesem genialen Album zu einem wunderbaren Start. Es ist jedoch unverständlich, dass dieser Song nicht als Single veröffentlicht wurde. Bei den A-ha Fans ist dieser Song jedenfalls ausgesprochen beliebt, was sich u.a. auch bei einem Blick in die Umfragen Rubrik dieser Homepage bestätigt.

The Swing Of Things 
Der ergreifende Text bildet zusammen mit einer wunderbaren Melodie und natürlich Mortens fantastischer Stimme eine starke und harmonische Einheit und macht dieses Lied zu etwas Besonderem. Es hätte ebenfalls eine Singleveröffentlichung verdient gehabt. Sehr bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die gelungene rockige Live Version der Memorial Beach Tour von 1993/1994.

I've Been Losing You 
Dieser Song ist geradezu perfekt und meiner Meinung nach mit der beste des gesamten Albums. Er kommt erstaunlich rockig daher für ein 80er Jahre A-ha Lied und wurde vollkommen zurecht veröffentlicht. Live gespielt macht dieses Stück ebenfalls eine fantastische (wenn nicht sogar noch bessere) Figur, weswegen es nicht verwundert, dass es bis heute zur Standardsetlist einer jeden Tour gehört.

October 
Nach dem geradezu sensationellen Beginn des Albums folgt mit "October" ein relativ schwer zu charakterisierendes Lied. Man könnte es noch mit seltsam oder vielleicht besser (englisch ausgedrückt) "laid-back" versuchen. Es ist jedoch angenehm anzuhören und entwickelt nach mehrmaligem Hören einen nicht zu unterschätzenden Charme, mit dessen Hilfe es sich über den Durchschnitt heben kann.

Manhattan Skyline 
Dieses Stück rockt! Ein ausgesprochen ambitionierter Song, der einen erfolgreichen Versuch darstellt, verschiedene Stile zu kombinieren. Dies geschieht in diesem Fall mit einem sanften Beginn bzw. ruhigen Strophen und einem rockigen Refrain, was einen angenehmen Kontrast ergibt und dem Stück eine unvergleichliche Dynamik verleiht. Eines der besten Lieder auf dem Album, welches verdient (gegen den Willen der Plattenfirma) als Single auf den Markt gebracht wurde und nach wie vor zur Setlist eines jeden Konzertes gehört.

Cry Wolf 
Dieser Song wird von den A-ha Fans zwar nicht sonderlich geliebt. Dennoch ist auch er ein Hit geworden und alles andere als durchschnittlich. In der Live Version kann er nochmals ordentlich hinzugewinnen und wird bei Tausenden von lauschenden und mitsingenden Fans u.a. auch wegen des Choros zum Gewinner. Empfehlenswert ist auch hier mal wieder eine Version aus den 90er Jahren.

We're Looking For The Whales 
Dieses Lied kann man zugegebenermaßer als etwas zu "leicht" bezeichnen. Auf der anderen Seite muss sich das aber nicht zwangsläufig negativ auswirken, da der Mix dieses Songs durchaus überzeugen kann und leicht ins Ohr geht. Somit leicht überdurchschnittlich.

The Weight Of The Wind 
Ein sehr kraftvolles Stück, bei dem vor allem Mags Keyboardspiel und wie so oft Mortens Stimme als Veredler auffallen. Es ist ein Genuss, der im Rahmen der Memorial Beach Tour gespielten Live Version dieses Liedes zu lauschen. Bei zahlreichen anderen Alben wäre eine Veröffentlichung wohl sicher gewesen, allerdings war bei diesem konkreten das Angebot an "veröffentlichungswürdigen" Liedern einfach zu groß.

Maybe, Maybe 
Ein netter A-ha Song von Mags, der zwar als durchschnittliches Lied nicht aus der Masse herausragt, aber auch auf keinen Fall stört. Ein typischer leichter Synthiepop Song der 80er Jahre, der überaus leicht zu hören ist. Es ist ein gutes Zeichen, dass dies das schwächste Lied des Albums ist.

Soft Rains Of April 
Mit derselben Brillianz, mit der das Album begonnen hat, hört es auch wieder auf. Ein sehr emotionales Lied, bei dem Mags mit seinem Keyboardspiel bzw. Morten (wie eigentlich fast immer !) mit seiner Stimme brillieren kann und das trotz des 80er Jahre Synthiepop das ernste Thema musikalisch gelungen einfängt.

Durchschnitt  : 5,00


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