Sphärisch, entspannt, modern

(Zürichkalender des Limmattaler Tagblatts, Ausgabe 09/2002)

Vor zwei Jahren feierte das norwegische Pop-Trio A-ha ein triumphales Comeback: Der in den Achtzigern gegründeten Band war es gelungen, ihrem Popsound Zeitgeist zu verleihen.

Der Erfolg überraschte A-ha vor siebzehn Jahren über Nacht: Ihre Debüt-Single "Take On Me", ein schneller Synthpop-Song mit harten Beats und einem Chorus mit Ohrwurmcharakter, schoss 1985 in die vordersten Ränge der Hitparade. Mitverantwortlich dafür war nicht zuletzt ihr - für damalige Zeiten revolutionärer - computeranimierter Videoclip zu dem Lied. Das Resultat des so entstandenen Animationsfilms überzeugte die Programmverantwortlichen von MTV, so dass sie ihn gleich mehrmals laufen ließen.

Text zum Bild: A-ha: Paul Waaktaar-Savoy, Magne Furuholmen und Morten Harket (v.l.)

Die nun folgenden A-ha-Alben kamen beim Publikum gut an mit ihrer Popmusik, die keine Kanten und Ecken besaß, dafür einen Hang zu romantischen und verträumten Melodien. In den Neunzigerjahren durchlebten A-ha hingegen schwere Zeiten: In der stark veränderten Musiklandschaft gaben plötzlich Hip-Hop und Grunge den Ton an, während von Synthpop kaum jemand etwas wissen wollte. Deshalb beschloss die Band vor zehn Jahren, ihre gemeinsame Karriere vorerst ruhen zu lassen und sich individuellen Projekten zu widmen.

An der Nobelpreis-Verleihung in Oslo war man zum ersten Mal nach langer Pause wieder miteinander aufgetreten und hatte sich bestens verstanden. Die darauf folgende Comeback-Tour wurde ein großer Erfolg. Auf ihrem im April diesen Jahres erschienenen Album "Lifelines" legten denn auch angesagte Produzenten aus der Alternative-Musikszene Hand an, darunter Stephen Hague, der schon mit New Order oder Blur zusammengearbeitet hat. Doch nicht nur der Sound von A-ha hat sich verändert, auch die Texte von Sänger Morten Harket. Seit zwei Jahren sind A-ha in den Charts wieder regelmäßig anzutreffen.

Dank an Monika

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