A-ha - Magne fürchtet mehr
Herzprobleme
(VG vom 26.04.2000)
A-ha erreichen die Spitze der
norwegischen und deutschen Hitlisten. Aber Magne
Furuholmen kann den Erfolg nicht vollständig genießen.
Er hat nämlich ernste Herzprobleme bekommen.
"Ich war zweimal im Krankenhaus
und bekam, bevor das Herz ganz still stand,
Elektroschocks. Das war ein relativ grenzensetzendes
Erlebnis, das erste Mal, im letzten Herbst. Das andere
Mal war ein paar Tage nach dem Spellemannpreis im
Februar, und da war es etwas mehr als rein, raus und
zurück nach zwei Stunden in Narkose. Aber dennoch bleibt
man mental gefestigt. Bleibt etwas auf sich selbst
konzentriert. Man bekommt ein Gefühl dafür, wenn das
Leben an einem Revue passiert. Aber ich habe begonnen es
als freundlichen "reminder"(englisch) zu sehen,
und dass ich so nicht weitermachen kann als hätte ich
unerschöpfliche Ressourcen", sagt Magne
Furuholmen.
Sein Leiden ist das sogenannte
Herzflimmern, was bedeutet, dass er einen
unregelmäßigen Herzrhythmus hat. In ernsten Fällen des
Krankheitsverlaufs kann es zum vollständigem
Herzstillstand kommen. Im vergangenen Herbst wurde er das
erste Mal ins Krankenhaus eingeliefert und jetzt
fürchtet er einen erneuten Krankenhausaufenthalt.
"Ich bin die ganze Zeit
vorbereitet auf einen Rückschlag. Ich habe einen
strengen Plan zu befolgen, der bei der Medizin, der
Lebensweise und der Ernährung zu beachten ist. Ich lebe
mit einer ziemlich hohen Proteindiät. Das ist relativ
extrem und ich fühle mich wie ein schlechter
amerikanischer Popstar, welcher umher reist und alle
möglichen seltsame Eigenarten mit dem Essen hat",
grinst er selbstironisch.
Harter Arbeitsdruck
Furuholmen hat keine Angst vor der Arbeit
zum Bekanntmachen des neuen A-ha Albums "Minor
Earth, Major Sky". Gestern trafen er und Pål
Waaktaar Savoy die norwegische Presse im Hotel
Continental in Oslo. Morten Harket lag fieberkrank zu
Hause.
"Es ist klar, dass wir uns
jetzt einem sehr harten Arbeitsdruck aussetzen. Aber ich
selbst denke, dass Herzflimmern wird eher von
gefühlsmäßigem Stress ausgelöst, als von harter
Arbeit. Ich bin nie erschöpft, wenn ich am Arbeiten bin.
Davon bekomme ich nur Energie. Dass, wovon ich erschöpft
bin, sind komplizierte Vorgänge". Und
Furuholmen räumt ein, dass es ab und zu tollkühn ist,
gefühlsmäßig mit dem Poptrio A-ha zusammen zu sein.
Aber er gibt Morten und Pål keine Schuld an seinen
Herzproblemen.
"Die komplizierten Vorgänge
bei A-ha geben Kraft und Dynamik. Das ist gut und
schlägt Funken".
Also nimmt dir A-ha nicht das Leben?
"Nein, A-ha ist doch das, wovon
ich lebe, grinst Furuholmen und
setzt fort:
"Aber ich lebe nicht für
A-ha."
Pål Waaktaar Savoy und Morten Harket
waren überrascht, als ihr Kollege Magne ihnen im letzten
Herbst von seinem Herzleiden erzählte.
"Ich dachte, dass die anderen
Jungs eine Schock bekommen würden beim ersten Mal. Aber
das ging fortwährend so. Ich habe doch gemerkt, dass das
erste Singlecover sehr dunkel ist und in die gleiche
Kerbe schlägt. Also, wenn du einige Zentimeter vom Cover
abtrennst, hast du ein Duo", grinst A-ha's
lustigster Mann, Magne Furuholmen.
Anmerkung:
Ich bin mir bewusst, dass dieser Artikel unter den Fans
für großes Aufsehen sorgen wird, deswegen möchte ich
gleich einen kleinen Kommentar dazu abgeben.
Ich will vermeiden, dass hier eine
allgemeine Panik ausbricht. Ich habe in den letzten
Wochen ein paarmal die Gelegenheit gehabt, A-ha und damit
auch Magne zu sehen und er hat auf mich keinesfalls einen
kranken Eindruck gemacht. Ich komme selbst aus der
Medizin und habe viel Erfahrung mit Herzpatienten, so
dass ich hier sagen kann, dass der Artikel da wohl etwas
überzogen ist. Es mag wohl sein, dass Magne ein
gesundheitliches Problem hat, aber es ist nicht so, wie
es in diesem Artikel dargestellt wird. Wenn die oben zu
lesenden Angaben stimmen würden, könnte er das
momentane Arbeitspensum keinesfalls bewältigen und es
wäre keine Tour in Planung. Außerdem möchte ich noch
darauf hinweisen, dass die VG nicht gerade zu den
seriösesten Zeitungen in Norwegen gehört. Ihr glaubt
doch auch nicht alles was, die Bild schreibt.
Ich hoffe, damit den Artikel in die
richtige Relation zu setzen.
Christiane
Vielen Dank an Christiane für die
Übersetzung
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