Die ewige Jugend (TZ vom 19.09.2002)

Olympiahalle: A-ha mit neuer CD und alten Kultsongs

Wie stellt Morten das bloß an? der A-ha-Sänger sieht noch immer so jung aus wie auf dem Bravo-Starschnitt, der vor 15 Jahren über unzähligen Mädchenbetten hing. Fast scheint es, als sei der smarte Herzensbrecher einst bei einem Troll-Druiden in einen Kessel mit dem Zaubertrank ewiger Jugend gefallen. Auch seine helle Stimme klingt nach wie vor so klar wie norwegisches Quellwasser. Zwar kämpft er zu Beginn des Konzertes in der nicht ausverkauften Olympiahalle mit Intonations-Problemen, doch später spielt er seine alten Gesangsstärken voll aus.

Unterstützt wird das norwegische Trio von einer fantastischen Lightshow, drei unauffälligen Begleitmusikern sowie der Sängerin Annelie Drecker. Die steht oft etwas verloren herum, darf aber mit "Turn The Lights Down" ein Schmacht-Duett mit Morten singen, das jedem Grand Prix zur Ehre gereicht: Norway, twelve points!

Text zum Bild: So jung und knackig wie vor 15 Jahren: Morten Harket, Sänger von A-ha

Die Songs des neuen A-ha-Albums "Lifelines" knüpfen mit ihren melancholischen, eingängigen Melodien wunderbar an alte Zeiten an. Dabei haben die Hitparadenstürmer den Mut, einige Lieder live neu zu arrangieren - auch auf die Gefahr hin, manchen Fans damit statt eines Aha-Erlebnisses eher ein Naja-Erlebnis zu bescheren.

Es gibt auch ein paar Durchhänger. Aber die alten Hits zünden: "Stay On These Roads" und "Hunting High And Low" in wunderschönen Versionen, "The Living Daylights" mit einer Reggae-Einlage zum Mitsingen, "Take On Me" - perfekt polierte Popperlen. Eine edle 80er-Jahre-Party, bei der man am liebsten die alten Lederbändel wieder ans Handgelenk knüpfen möchte. Wenigstens einen Abend lang.

Dank an Kristina

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