A-ha Erlebnis (ME/Sounds
Ausgabe 5/2000)
Nach sieben Jahren Sendepause kommen
A-ha zurück.
Ein Gespräch mit Sänger Morten Harket:
Nachdem ihr 1993 getrennte Wege
gegangen seid, ist es sehr ruhig um euch geworden. Was
habt ihr in diesen sieben Jahren gemacht?
"Pal (Gittarist Pal Waaktaar;
Anm. d. Red.) hat zusammen mit seiner Frau Helen [seit
wann heißt Lauren Helen???] unter dem Namen Savoy drei
Platten aufgenommen. Magne (Keyboarder Magne Furuholmen;
Anm. d. Red.) hat sich auf sein Hobby, die Malerei
konzentriert und diverse Ausstellungen organisiert. Ich
habe 1995 mit "Wild Seed" eine Soloplatte
gemacht und mich danach einfach treiben lassen. Ich bin
quer durch die Welt gereist, habe meinen Horizont
erweitert und es mir einfach gut gehen lassen. Das ist
der Vorteil, wenn man genügend Geld hat und sich so was
leisten kann."
Was hast du auf und von diesen Reisen
gelernt?
"Ich war lange Zeit in
Südamerika und Asien. Ich war ständig auf der Suche. Im
Laufe der Zeit habe ich dann gefunden, was mir fehlte,
nämlich meine Identität. Heute bin ich viel gelassener
und selbstbewusster. Ich habe diesen ganzen
Superstar-Mist hinter mir gelassen."
Was war denn so schlimm daran, diesen
unglaublich großen Erfolg zu haben?
"Als wir Mitte der Achtziger
unsere Karriere starteten, waren wir unglaublich naiv.
Der Erfolg hat uns komplett überrollt. Plötzlich haben
wir Millionen von Platten verkauft, hatten einen Termin
nach dem anderen und überhaupt kein Privatleben mehr.
Außerdem hat uns die Plattenfirma in die Teenie-Ecke
gedrängt, weil so viele junge Leute unsere Platten
gekauft haben."
Wen wollt ihr mit eurer neuen Platte
("Minor Earth Major Sky") ansprechen?
"Wir denken nicht über eine
bestimmte Zielgruppe nach. Die Musik von A-ha spricht
Leute an, die - so wie wir- an die Kraft des Träumens
glauben. Meine Zeit als Teenie- Idol dürfte auf alle
Fälle vorbei sein. Ich bin jetzt 40, verheiratet und
habe drei Kinder. Von so einem Mann träumen 15jährige
Mädchen nicht. Und darüber bin ich verdammt froh."
Was ist so schlimm daran, Musik für
Teenies zu machen?
Die Teenie-Presse zum Beispiel
nimmt dich in den Würgegriff, erfindet ständig
irgendwelchen Müll über dich, der nichts mit der
Realität zu tun hat. Oder die Produzenten. Bei unserem
ersten Album haben sie uns aus dem Studio geworfen und
die Platte allein abgemischt. Wir haben die Songs nicht
wiedererkannt."
Text zum linken Bild: Sieht gar
nicht so alt aus: Morten Harket, Sänger von A-ha und
auch schon 40.
Vielen Dank an Mechthild und Birgit für
die Abschrift des Interviews
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