A-ha - Konzertkritik München
(Musikexpress Ausgabe 11/2002)

Noch mutiger als beim letzten Mal: Die Norweger bestreiten ihr Live-Set nur zur Hälfte mit Single-Hits

Der Melancho-Pop des Openers Saybia klingt im Prinzip genauso wie eine britpoppige Version von A-ha, denen man mal eben die dominanten Keyboards von der Bühne geschleppt hat. Aber die sechseinhalbtausend vor selbiger wollen keine Replik, warten lieber geduldig auf das Original, das man zuletzt vor gut eineinhalb Jahren an gleicher Stelle genauso frenetisch beklatschte. "Forever Not Yours", "Minor Earth Major Sky" - na, der Einstieg läßt sich doch schon mal ganz gut an. Magne Furuholmen, Paul Waaktaar-Savoy und Morten Harket, früher für ihre lausigen Konzerte mit schöner Regelmäßigkeit abgewatscht, lassen heute in dieser Beziehung nichts mehr anbrennen mit vier stete Klangdichte gewährleistenden Gastmusikern, opulentem Licht und passablem, aber nicht berauschendem Sound. Und einer Setlist, die nur anfänglich schwer hitlastig wirkt. Doch je später der Abend, desto überraschender das Repertoire: Die Norweger kramen aus der Klamottenkiste Non-Singles wie "The Swing Of Things" hervor, eine Nummer, die beinahe zehn Jahre lang auf dem Live-Index der Band gestanden hatte. Schade nur, daß sie hartnäckig Ballade an Ballade reiht - irgendwie, scheint's, war beim letzten Mal mehr Feuer drin. Das bricht nach gut 80 Minuten bei "Take On Me" aber dann doch noch aus, während "The Living Daylights" durch eine unerwartete Raggae-Halftime-Kehrtwendung punktet. Mit "Summer Moved On" geht es nach 90 routinierten, letztlich nie elektrisierenden Minuten in die knapp bemessene Verlängerung. Und was soll man sagen - es reicht auch.

 

Und? Wie war's?

Das heute war schätzungsweise mein 20. A-ha-Konzert. Hier war's von der Stimmung her eher mau; es ging erst bei den alten Sachen richitg los. Die Auswahl der Songs war tausend Mal besser als bei der letzten Tour.
Susanne, 29, Buchhalterin

Hat mir gute gefallen, ich war angenehm überrrascht. Ich würde vielleicht nicht unbedingt beim nächsten mal wieder hingehen, aber schon wieder mal. Ich würde 'ne Eins geben.
Thomas, 27, Software-Entwickler

Bin alter A-ha-Fan der ersten Stunde, das war meine erste Show. Und ich fand's gut - wenn man auf die vielen alten Lieder gehofft hatte, ist man am Anfang zwar etwas enttäuscht worden, aber zum Schluß hin wurde es immer besser.
Miriam, 27, Verkäuferin

Dank an Mechthild

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