A-has Nekroschock (Dagbladet vom 15.10.2000)

A-ha flirten mit Nekrophil (Anm.: sexuelle Hingabe / Anziehung zu Leichen) und Toten in ihrem neuen Video "Velvet", gedreht von dem norwegischen Filmemacher Harald Zwart. Die Handlung spielen sich in einem Leichenhaus ab.

Gestern zeigte NRK "Dagsrevyen" einen Auszug aus dem Musikvideo "Velvet", welches in einem Leichenhaus spielt. Das kontroverse Video beginnt damit, dass Pål Waaktaar Savoy mit einem Schuss in den Kopf getötet wird. Danach kommt Morten Harket durch einen Haarfön in der Badewanne ums Leben. Magne Furuholmen wird tot in einer Gefriertruhe gefunden.

Zum rechten Bild: Erschossen: Pål Waaktaar Savoy wird durch einen Schuss in den Kopf von einer Frau getötet.

Geschockte Zuschauer
Mit klaren sexuellen Referenzen wird der tote Harket gewaschen und in Ordnung gebracht von weiblichen Krankenpflegern. Eine von denen küsst die Leiche, und die Szene deutet mehr ein sexuelles Verhältnis an.

Sowohl der Sicherheitschef Stein Bjøntegård als auch die Nachrichtensprecherin Ingvild Brynvon NRK "Dagsrevyen" meinen, dass das Video makaber ist, es aber voll verantwortlich ist, das Video trotzdem zu zeigen.

"Ich warnte die Zuschauer davor, dass das Video etwas anstössig sein kann, so dass Eltern Gelegenheit bekamen, die Kinder vom Bildschirm wegzunehmen", sagt Ingvild Bryn.

Zum rechten Bild: Stromschlag: Morten Harket wird tot mit einem Haarfön in einer Badewanne gefunden.

Grenzen veschieben
"Wir haben eine größere Anzahl Anrufe von Leuten bekommen, welche auf den Inhalt des Videos reagiert haben. Wir haben das Video beträchtlich «frisiert», aber die meisten provozierenden Szenen bleiben in gewissem Zustand erhalten. Ich glaube, das Video will provozieren, wenn es zu einem Großteil in seiner Gesamtheit gezeigt wird", sagt Bjøntegård.

Weder Pål Waaktaar, Magne Furuholmen noch Morten Harket wollten das Video gegenüber Dagbladet gestern kommnentieren. Zu NRK sagt Magne Furuholmen:
"Ich glaube, die Leute sehen auf eine Art und Weise, dass wir eine gute Portion Galgenhumor haben und Selbstironie, dass wir ein klein wenig mit uns selbst spielen. Wir müssen ein wenig mit den Medien experimentieren können".

Zum rechten Bild: Leichenhalle: So enden für die A-ha-Jungs ihre Tage im Video: In der Leichenhalle mit einem Zettel an den Zehen.

Bleibt verboten
Auf die Frage, ob das Video spektakulär ist, sagt Furuholmen:
"Die Leute müssen selbst entscheiden. Ich glaube, dass es schockierend für sie ist, weil es A-ha sind, die das gemacht haben. Dass wir so sicher geworden sind, wie ein Safe in des Volkes Augen, deutet darauf hin, dass es an der Zeit ist, die Chance zu nutzen und einige Grenzen zu verschieben", sagt Furuholmen.

Filmregisseur Harald Zwart, der das Video gedreht hat, ist in Los Angeles und es war nicht möglich, ihn gestern abend am Telefon zu erreichen. Der Titel "Velvet" ist mit in seinem neuen Film "One Night at McCool's" enthalten, der im Februar seine Premiere haben wird.

Zum rechten Bild: Nekrophil: In ihrem neuen Video, "Velvet", flirten A-ha und Filme-macher Harald Zwart sowohl mit Sex als auch mit dem Tod.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein A-ha-Video Aufsehen erregt. Das Video zur Debutsingle "Take On Me" von 1985 wird für genial erklärt, wegen seiner Mischung aus Film und Zeichnungen und hat eine Reihe von Preisen gewonnen. Neulich wurde es zum drittbesten Video der Welt gewählt. Das andere Video, "The Sun Always Shines On TV", wird in den USA verboten, weil es in einer Kirche gedreht wurde.

"Velvet" ist eines der anderen Videos von A-has Comebackalbum "Minor Earth, Major Sky".

Das erste, "Summer Moved On", erhielt vier Würfelpunkte in Dagbladet.

Vielen Dank an Doreen für die Übersetzung

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