A-ha - wir mussten einen Tritt bekommen
(Dagbladet vom 17.03.2000)

Paris: "Ich und Morten mussten einen Tritt bekommen bevor wir wieder zusammen arbeiten konnten", erzählte Pål Waaktaar-Savoy. Das Loslösen von den offenen Konflikten zwischen den beiden wurde der Schlüssel zu A-ha's Comeback. In der Nacht feierte die norwegische Supergruppe in Paris ihre Rückkehr.

Sechs Jahre mußten vergehen, bevor A-ha zurück kamen. Aber gestern hatte das brandneue Album "Minor Earth, Major Sky" Weltpremiere in Paris, meisterte es mit großer Bravour vor Gästen aus 16 Ländern und mit Maßstäben zur Wiedereroberung der Popwelt. "Es macht Spaß, wieder zurück zu sein. Hätten wir ein peinliches Album gemacht, würde ich nicht hier stehen", sagte Magne Furuholmen.

Immer berühmt
Magne dachte A-ha würde nie wieder zusammen kommen, weil Harket abgekanzelt wurde auf Påls Savoy Debütalbum "Mary is Coming" (1996). "Wir hatte zeitweise Konflikte gehabt. Deswegen mussten wir erst einen Tritt bekommen bevor wir wieder zusammen arbeiten konnten. Nun werden wir ausgeglichener sein", unterstreicht Pål Waaktaar Savoy. Aber selbst bei dem Possieren für den Kameraauftritt und den Gesprächen untereinander in Verbindung mit der Präsentation gestern, A-ha sind nicht wie andere Gruppen. Sie arbeiten viel für sich in eigenen Studios, es braucht nicht viel und sie streiten wieder. "Wir brauchten vier Anläufe, das war ein Prozess den wir durchmachen mussten", sagte Pål. Alle drei haben gearbeitet an ihren eigenen Ecken und Kanten und ihre eigenen Lieder für das Album geschrieben. "Zuerst spielten wir drei Alben ein nur für uns. Dann trafen wir uns und machten es gemeinsam fertig", sagte Pål. "Wir hatten kreative Reibereien - und Lösungen", erklärte Magne.

Schlecht miteinander aus
A-ha steckte im Jahr 1994 bis zu den Knien in Problemen: die Platten verkauften sich schlechter und schlechter, die internen Kämpfe waren schlecht. Magne Furuholmen wollte sich lieber mit seiner Kunst beschäftigen und Morten Harket dachte an eine Solokarriere. Nun waren sie soweit, die Situation zu lösen. Der zweifache Vater Magne Furuholmen sagt es so: "Was nun folgte war nur unangenehm. Wir schimpften und stritten uns mit soviel Besonderheit, wie wir vorher zusammengehalten hatten. Nun waren wir soweit, den Blickwinkel zu wechseln. Da war so ein guter Wille um uns herum, welchen ich nicht gefunden hatte zuvor. Wir haben den Glauben an uns zurückbekommen. Das fühlte sich an wie ein Traum", sagte er. Furuholmen hat keine besonders gute Meinung von den letzten Jahren aus A-ha's vorheriger Periode zusammen. "Wir haben 15 Jahre zusammen gehalten. Wir hatten Schwierigkeiten miteinander. Ich war in den letzten 5 Jahren wo wir zusammen waren mehr damit beschäftigt Bilder zu malen. Das fühlte sich so viel freier an als ein Teil von der Maschinerie A-ha zu sein, welche wir darstellten. Und beide, Pål und ich fühlten "Wild Seed" (Mortens erstes Soloalbum, Anmerk. d. Redaktion) als eine Drohung. Er hatte alles so geheimgehalten vor uns". Nach sechs Jahren in seinem Gebiet fühlt Furuholmen das es nur ein Vorteil ist, das alle drei Projekte für sich haben. "Definitiv, alle drei haben mehr zu geben. Und ich weiß, wir hatten nie eine bessere Platte als "Minor Earth, Major Sky". Wir haben mehr unter der Weste", sagt Magne Furuholmen, welcher mit seiner Frau Heidi Rydjord und den Söhnen Thomas und Filip nach Paris gekommen ist.

Liebe / Hassverhältniss
Morten Harket hat seine Freundin Anne Mette Undlienmit nach Paris genommen. Nun 41 jährig ist er nicht skeptisch, sich wieder in den A-ha Zirkus zu werfen. "Ich habe es geliebt/gehasst berühmt zu sein. Aber der Ruhm ist nicht verschwunden, obwohl wir ein paar Jahre weggewesen sind. Das wird nie ganz verschwinden. Musik hat ein Eigenleben, "Take On Me" wird weiterhin gespielt auf MTV, und ich bin überall in der ganzen Welt bekannt. Selbst in den USA, wo wir 15 Jahre nicht aktiv waren, werde ich erkannt wenn ich dort Urlaub mache".

Pål hatte auch seinen Sohn True August (7 Monate) und seine Frau Lauren bei sich. Sie beide kamen um der neuen A-ha Scheibe zu lauschen.

Vielen Dank an Christiane für die Übersetzung

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