A-ha! Auch Milch-Bubis müssen für ihre Fehler zahlen
(BZ vom 27.09.2002)

Endlich haben sie die Milchbubigesichter abgelegt und sehen wie richtige Männer aus - knackig, zum Anknabbern: A-ha. Mit ihrem Hit "Take On Me" eroberten die legendären Teenstars 1985 Platz 1 der Charts. Allerdings hielt ihr damaliger Erfolg nicht lange, so dass sie sich 1993 trennten. Aber dann kam ihre zweite Chance: ein Auftritt beim Friedensnobelpreis-Konzert 1998 in Oslo. Und die nutzten die Pop-Könige. Vor zwei Jahren feierten sie ein euphorisches Comeback mit dem Album "Minor Earth Major Sky". Ihre Erfolgsserie setzten A-ha in diesem Jahr mit ihrem neuen Album "Lifelines" fort. Samstag (20 Uhr) gastiert A-ha im Velodrom. BZ-Mitarbeiterin Katja Frank sprach mit den drei Musikern Morton, Pal und Magne.

Text zu Bild: Endlich erwachsen: Die Popband A-ha (v.l.: Pal, Morton, Magne) morgen im Velodrom

Wie fühlt ihr euch, wenn ihr heute eure alten Teenie-Videos seht?

Magne (lacht): Fabelhaft, natürlich. Die finden wir aus heutiger Sicht manchmal schon saukomisch.

Morten: Das ist so, als wenn man sich als Schulabgänger auf alten Fotos betrachtet.

Apropos alte Zeiten: Sind die Fans mit euch erwachsen geworden oder schwärmen immer noch vorwiegend Teenager für euch?

Morten: Wir sprechen doch nicht nur eine begrenzte Altersgruppe an!

Magne: Jeder wird eben älter Schon vor unserer Trennung hat sich unser Publikum im Laufe der Jahre verändert. Wir wussten ja auch nicht, was uns nach dem Comeback erwartet, ob uns die alten Fans treu geblieben sind und ob wir neue gewinnen würden.

Und? Habt ihr's geschafft?

Magne: Beides ist eingetreten.

Morten (genervt): Ich will mich nicht dauernd mit der Vergangenheit beschäftigen. Nur soviel: Wir haben die Zeit damals sehr genossen. Leider mussten wir jedoch einige sehr unangenehme Erfahrungen machen. Aber auch wir haben für unsere Fehler bezahlt.

Magne: Entscheidend ist doch, wie großartig es jetzt für uns läuft.

Was habt ihr eigentlich in den Jahren eurer Trennung von 1993-2002 gemacht?

Magne: Filmmusik, Kunst, Projekte mit anderen Musikern. Ich empfand es als großen Luxus, etwas ganz für mich zu machen.

Pal: Ohne die Zeit der Trennung hätte ich jetzt nicht die Power, die ich brauche.

Habt ihr darauf gehofft, nochmal aus der Versenkung aufzutauchen? Wir habt ihr euer Comeback erlebt?

Magne: Ich erinnere mich sehr genau an unsere erste Show in Hamburg. Das Publikum war wie elektrisiert, und damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Es war einfach überwältigend. Und das setzte sich dann in allen deutschen Städten so fort. Wahnsinn!

Morten (schwärmerisch): Unser Team hat sich ja inzwischen auch enorm verbessert. Ob Licht, Ton oder Musik - wir arbeiten mit den besten Leuten, die wir jemals hatten. Ein echter Genuss!

Was macht ihr, wenn der Erfolg wieder nachlässt?

Morten: Das ist alles möglich. Denn eine Garantie für eine glückliche Zukunft gibt es nicht. Aber an so etwas denke ich im Moment einfach nicht.

Dank an Ilka

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