Morten Harket ist
der Frontman von A-ha - die Stimme. In den 80er Jahren
hingen so viele Poster von ihm in den Zimmern dieser Welt
wie von Take That in der ersten Hälfte der 90er Jahre
und den Backstreet Boys in der zweiten Hälfte. Er
verleiht A-ha mit seiner gefühlvollen, überaus klaren
Stimme einen ganz besonderen Touch und ist (auch wenn
Pål Waaktaar DER Songwriter von A-ha ist) derjenige, den
man am ehesten mit A-ha in Verbindung bringt.
Der 14. September 1959
in Kongsberg, Norwegen ist ein ganz gewöhlicher Tag in
dem 20.000 Einwohner zählenden Bergbaustädtchen. Erst
Jahre später stellt sich heraus, dass an diesem Tage ihr
berühmtester Sohn, Morten Harket (linkes Foto unten) das
Licht der Welt erblickte. Aber nicht nur er, sondern auch
drei Brüder (Gunvald, Hakon und Kjetil, zu sehen auf dem
Foto ganz unten) und eine Schwester (Ingunn, rechtes
Foto) werden dort als Kinder von Henny Harket (zu Mortens
Geburt Hausfrau, später Lehrerin) und Reidar Harket
(einem angesehenen Landarzt) geboren.
Morten
ist ein Genießer des ländlichen Lebens. Sein
Lieblingsfach in der Schule ist Biologie. Aber sein
Interesse an der Natur ist nicht nur ein theoretisches:
Er liebt Tiere und Pflanzen wahnsinnig und ist stolzer
Besitzer einer Schmetterlingssammlung und züchtet
prächtige Orchideen. Aus dem schwärmerischen
Naturliebhaber von einst ist inzwischen ein
leidenschaftlicher Kämpfer für eine saubere Umwelt
geworden. Er hasst Autos (vor allem die damit verbundenen
Abgase) und hat sich deshalb schon vor längerer Zeit ein
"Solar-Auto" bauen lassen.
In der Schule ist Morten
eher unauffällig. Er wird von seinen Klassenkamaraden
als ruhig bezeichnet und gilt bei vielen sogar als
Einzelgänger oder gar Außenseiter. Sein Familienname
wird ihm in dieser Zeit oft zum Verhängniss und er wird
gehänselt, denn "Harket" klingt auf Norwegisch
einem Wort sehr ähnlich, dass auf Deutsch
"Holzhacker" heißt. Auch Mortens erste Liebe
ist für ihn alles andere als "erfolgreich":
Seine Lehrerin mit langen blonden Haaren geht auf Mortens
Schwärmerei in keinem Augenblick ein.
In jungen Jahren wollte
Morten wie sein Vater Arzt werden, wohl aus Bewunderung
für die Arbeit seines Vaters. Später kam er auf die
Idee Pfarrer zu werden, denn "meine Eltern haben
mich sehr religiös erzogen", wie Morten sagt. Und
auf den Rat von Vater und Mutter hielt er immer große
Stücke. Dennoch gibt er auch diesen Berufswunsch mit 16
Jahren auf, nachdem er mit schulterlangen Haaren und
wallenden Gewändern seinem großen Vorbild Jesus schon
recht ähnlich wurde. Denn jetzt begeistert ihn ein neues
Hobby: Die Rockmusik.
Schon im Alter von vier
Jahren begann Morten Klavier zu spielen. Als er aber
aufgefordert wurde, Stunden mit einem "echten" Klavierlehrer
zu nehmen, stoppte er sein Spielen sofort. Zu Hause
hörte er klassische und "ernsthafte" Musik und
war sich der Pop-Musik seiner Zeit gar nicht bewußt.
Dann hörte er allerdings Bands wie Uriah Heep, Deep
Purple oder Queen, die sein Interesse an Pop und Rock
Musik in die Höhe schnellen ließen, was schließlich
dazu führte, dass sich Morten der Band Soldier Blue 1975
als Sänger anschloss.
Dies ist allerdings eine
Ironie in sich. Soldier Blue war eine Blues Band, Morten
hasste jedoch den Blues (er liebte den kraftvollen,
bombastischen Rock) und sah in seinem Eintreten lediglich
so etwas wie eine Ausbildung hin zur Musik, nachdem er
vorher zwar zahlreiche Visionen von Bands hatte, aber nie
eine nach seinem Gusto zusammenkam. Mit Soldier Blue hat
er dann allerdings seine "Ausbildungsband"
gefunden, die auch noch erfolgreich war und sich in Oslos
Live Clubs einen guten Namen erspielt hat. So wurden zwei
Musiker der Gruppe Bridges 1982 auf Morten aufmerksam,
genauer gesagt Pal Waaktaar und Mags Furuholmen.
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